Künstlerische Forschung

Projektstipendium „Insectopolis“ vergeben

Das ISOE hat ein Stipendium für die Entwicklung und Umsetzung einer künstlerischen Arbeit vergeben. Das Projektstipendium „Insectopolis“ ist eingebunden in ein Forschungsprojekt zur Förderung der Biodiversität in Städten. Eine Jury hat aus 60 Bewerbungen jetzt den Entwurf von Anno Bolender „I Don’t Hear Bugs in the City“ ausgewählt. Die Ergebnisse der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Projektteam und Künstler*in werden im Juli in Frankfurt am Main vorgestellt.

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Die Urbanisierung ist neben vielen anderen ein wesentlicher Treiber für den Verlust der Insektenvielfalt. Forschungen zeigen inzwischen, dass es wichtig ist, die Bedeutung der Insektenvielfalt, etwa für Landwirtschaft und Ernährung, stärker in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. Denn dann steigt häufig auch die Bereitschaft, Insekten zukünftig noch besser zu schützen. Gerade in Städten fehlen aber Orte und Gelegenheiten für ein positives Erleben der Insekten und ihrer Vielfalt.  

Vor diesem Hintergrund entwickelt das Forschungsprojekt SLInBio –  Städtische Lebensstile und die Inwertsetzung von Biodiversität“ gemeinsam mit den Bürger*innen Frankfurts praxistaugliche Ansätze zur Verbesserung der Insektenvielfalt in der Stadt. Eine wichtige Aufgabe übernehmen in dem vom ISOE geleiteten Forschungsprojekt künstlerische Arbeiten, die der Frankfurter Stadtgesellschaft Räume für neue und andere Naturerfahrungen anbieten: Hier können Bürger*innen eigene Vorstellungen und Erfahrungen in Bezug auf Insekten reflektieren sowie neue Handlungsmöglichkeiten entwickeln.

Anno Bolenders Projektentwurf „I Don’t Hear Bugs in the City – Eine choreografische Erinnerung an die kleinen Lebewesen unter uns“ nimmt die Beziehungen zwischen Menschen und Insekten in der Stadt in den Blick. Das performative Projekt erforscht die Bewegungspotenziale des menschlichen Körpers und ist inspiriert von der Theorie des „Deep Listening“ der Komponistin Pauline Oliveros. Die tänzerische Performance entwickelt Anno Bolender in einer transdisziplinären Zusammenarbeit mit dem Projektteam von SLInBio. Hier geht es um das Zusammenwirken von wissenschaftlicher Arbeit und künstlerisch-ästhetischen Perspektiven mit dem Ziel, neue Erzählungen über das urbane Zusammenleben von Menschen und Insekten zu entwickeln. Die künstlerische Forschung entwirft poetische Interpretationen der Natur und hinterfragt im Dialog mit der wissenschaftlichen Forschung etablierte Begriffe, Standpunkte und Gewohnheiten zum Zusammenleben von Menschen und Insekten im Anthropozän.  

Die tänzerische Performance zeigt Anno Bolender im Juli an verschiedenen Orten im öffentlichen Raum der Stadt Frankfurt am Main. Die genauen Daten und Orte werden frühzeitig bekannt gegeben unter #Insectopolis bei X, LinkedIn, Instagram und Facebook sowie auf den Websites des ISOE und des Forschungsprojekts SLInBio.

Über das Projekt

Forschungsprojekt „SLInBio – Städtische Lebensstile und die Inwertsetzung von Biodiversität“ untersuchen Frankfurter Forschungsinstitute gemeinsam mit Partnern aus der Praxis unter der Leitung des ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung die Zusammenhänge zwischen städtischen Lebensstilen und Insektenvielfalt und bieten Bürger*innen vielfältige Möglichkeiten, die Insektendiversität zu erleben und sich an ihrer Erforschung zu beteiligen. SLInBio wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Fördermaßnahme „BiodiWert – Wertschätzung und Sicherung von Biodiversität in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ als Teil der BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) gefördert.

Wissenschaftlicher Ansprechpartner:

Dr. Florian Dirk Schneider
Tel. +49 69 707 6919-71
 
www.isoe.de  

Pressekontakt:

Dr. Nicola Schuldt-Baumgart
Tel. +49 69 707 6919-30
 
www.isoe.de